Bierlexikon
Buchstabe W
Wachshaufen: Haufenstadium bei der Keimung
Wärmetauscher: Anlage, in der Energie in Form von Wärme von einem Medium (flüssig oder gasförmig) auf ein anderes Medium (ebenfalls flüssig oder gasförmig) übertragen („ausgetauscht“) wird; dabei nimmt das eine Medium mit niedrigerer Temperatur Wärme auf (seine Temperatur erhöht sich) und das andere Medium mit höherer Temperatur gibt Wärme ab und kühlt dementsprechend aus
Wärmeübertrager: vgl. Wärmetauscher
Walzenmühle: Schrotmühle, bei der das Getreidekorn zwischen zwei sich drehenden Walzen zerquetscht wird
Walzenstuhl-Vermahlung: Ver- bzw. Zermahlen von Getreidekörnern mit einer Walzenmühle
Wanderhaufen-Mälzerei: Mälzerei, bei der das Keimgut im Keimkasten halbtäglich weiterbefördert wird; die Halbtagesbereiche sind unter der Horde räumlich von einander getrennt
Warm-Druck-Gärung: alle modernen Gärverfahren in geschlossenen Tanks, bei denen durch höhere Temperaturen bei der Hauptgärung (bis ca. 15° C) eine Zeitersparnis erreicht wird; die Nachteile der hohen Gärtemperaturen werden durch Druckaufbau schon bei der Hauptgärung ausgeglichen
Warme Gärführung: Art der Hauptgärung, bei der das Jungbieres im Gärgefäß Temperaturen von über 10° C erreicht
Waschen/waschen: = Reinigen/reinigen; vgl. Bottich waschen
Wasseraufbereitung: alle Verfahren zur Verbesserung der Wasserqualität, z.B. Entkeimung, Enthärtung
Wasserfrei bzw. wasserfreie Substanz: = Trockensubstanz
Wasserhärte: die Gesamtheit aller im Wasser gelösten Salze
Wasserstoffionenkonzentration: = pH; vgl. pH-Wert
Wasserorgel: Carbonisieranlage für Wasser; Bezeichnung kommt von den orgelnden Geräuschen beim Carbonisieren des Wassers
Wechsel: Hahn bzw. Ventil zum Verschließen von Gefäßen und Leitungen
Weiche: Gefäß, in dem die Gerste bzw. alles sonstige zu vermälzende Getreide in Wasser untergetaucht wird, um sein Vegetationswasser aufzunehmen
Weichen: Wasseraufnahme von Getreide zur Einleitung der Keimung; vgl. Vegetationswasser
Weichgrad: Prozentsatz der lufttrockenen Gesamtmasse des zu vermälzenden Getreides, den dessen Wassergehalt während bzw. nach dem Weichen ausmacht
Weichhaus: Gebäudeteil der Mälzerei, in dem die Weichen aufgestellt sind
Weichkonditionierung: kurzes ca. einminütiges Weichen des Gerstenmalzes unmittelbar vor dem Schroten zur Schonung der Gerstenspelzen bei der Vermahlung
Weichschnecke: Schneckenförderer, der bei der Weichkonditionierung zum Vermischen und damit zur gleichmäßigen Befeuchtung des Gerstenmalzes eingesetzt wird
Weichtrommel: Gefäß zur Durchführung des Weichens bei der Vermälzung der Gerste oder des Weizens; bei dem das Weichgut in einer geschlossenen Stahlblechtrommel liegt und das Weichen bei Drehen der Weichtrommel erfolgt
Weißbier: obergärige Biersorte, deren Schüttung mindestens zu 50 % aus Weizenmalz bestehen muss
Weizenbier: = Weißbier
Weizenmalz: Malz aus Weizen; vgl. Sondermalz
Wenden: Durchmischen des Keimgutes während der Keimung, um ein Verwachsen der Wurzelkeime zu verhindern und um für gleichmäßige Wachstumsbedingungen zu sorgen
wfr.: Abkürzung für wasserfrei
Whirlpool: stehendes zylindrisches Gefäß zur Grobtrubausscheidung aus der Würze, wobei diese tangential einströmt und dadurch in eine Rotationsbewegung versetzt wird; die dabei entstehenden Zentripetalkräfte bewirken eine Ablagerung der Trubteilchen im Zentrum des Whirlpool („Teetassen-Effekt“)
Whirlpool-Pfanne: Würzepfanne, die auch die Whirlpool-Funktion übernimmt; die Würze wird abgesaugt und tangential wieder in die Pfanne eingepumpt, wodurch sich die notwendige Rotationsbewegung ergibt
Wichsen/wichsen: = Reinigen/reinigen; vgl. Bottich wichsen
Widget: Gaspatrone in Kleindosen und Flaschen, die ein Inertgas (in der Regel Stickstoff) enthält; beim Öffnen des Gebindes für „drought“- oder „draft“-Bier, entweicht das Inertgas aus dem Widget in das Getränk und verursacht einen schäumenden Effekt im Glas, der dem von gezapftem Fassbier ähnlich ist
Wiener Malz: Malz mittlerer Farbe zur Herstellung „goldfarbiger“, märzentypischer Biere
Wintergerste: Gerstensorten, die im Herbst ausgesät werden, im Boden überwintern, dann im Frühjahr ausreifen und im Frühsommer geerntet werden. Wintergersten sind eiweißreicher als Sommergersten, werden aber auch vermälzt bzw. zum Brauen verwendet
Würze: gehopfte, wässerige Malzzuckerlösung, aus der durch alkoholische Gärung Bier entsteht
Würzebruch: Zeitpunkt meist kurz nach Kochbeginn, bei dem Teile der in der Würze enthaltenen Eiweiße ausflocken.
Würzeextrakt: die aus Malz und Hopfen herausgelösten Feststoffe in der Würze
Würzekochen: Kochen der Pfannevollwürze unter anderem zur Isomerisierung der Hopfenbitterstoffe, zur Sterilisation und der Eindampfung von Wasser bis zum Erreichen der gewünschten Konzentration der Ausschlagwürze
Würzeweg: Leitungen, Anlagen und Gefäße, die von der Würze auf dem Weg von der Würzepfanne bis zum Gärgefäß durchströmt werden
Wurzelkeime: Keimanlage der Gerste, aus der die Wurzeln entstehen
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