Bierlexikon
Buchstabe H
Hackwerk: Messerarme im Läuterbottich zum Aufhacken bzw. zur Verringerung des Treberwiderstandes beim Abläutern
Hammermühle: Schrotmühle, bei der das Malz durch ein Schlägerwerk zu Pulver zerkleinert wird (= Pulverschrot)
Handbonitierung: vgl. Bonitierung/Bonitur
Härte des Wassers: Summe aller im Wasser gelösten Salze
Haspilieren/haspilieren: das Reinigen der Lagergefäße von außen; auch das Aufsetzen der gefüllten Transportfässer
Haspulant: Brauer der die Lagergefäße (Tanks, ZKT) von außen reinigt; auch derjenige, der die gefüllten Tranportfässer bzw. Keg stapelt
Haspulieren/haspulieren: vgl. Haspilieren/haspilieren
Haufen: das Grünmalz während der Keimung in der Mälzerei
Haufenführung: alle Maßnahmen, die der Mälzer zur Regelung der Keimbedingungen durchführt (z.B. Wenden, Befeuchten, Belüften)
Haufenhöhe: Angabe wie hoch das Keimgut auf der Keimhorde liegt
Haufenstadium/-en: Einteilung der Keimung des Gerstenkornes in Abschnitte, die nach dem Wachstumsfortschritt der Wurzelkeime bezeichnet werden
Haufenwenden/haufenwenden: das Auflockern des Grünmalzes während der Keimung, um ein Verwachsen der Malzkeime zu verhindern
Haufenwidern/haufenwidern: vgl. Haufenwenden/haufenwenden
Haufenziehen: das Abräumen des Grünmalzes aus dem Keimgefäß mit gleichzeitigem Beladen der Darre
Hauptguss: die für einen Sud nach l oder hl abgemessene und temperierte Brauwassermenge zum Vermischen mit der Schüttung beim Einmaischen
Haustrunk: steuerbefreites bzw. steuerermäßigtes Bier, das in bestimmten Mengen alle in Brauereien Beschäftigten umsonst bzw. kostengünstig erhalten
Hefearten: es gibt in Brauereien zwei Hefearten: die obergärige und die untergärige Hefe
Hefebruch: Zusammenflockung von Hefezellen der Bruchhefe
Hefeernte: Sammlung der Hefe nach der Gärung, um sie neuer Würze zuzugeben oder um sie aufzubewahren
Hefegabe: Zugabe von Hefe zur Würze beim Anstellen; auch die Hefemenge für einen Sud
Hefeherführung: Vermehrung geeigneter Hefezellen in Labor und Betrieb, um eine ausreichende Menge junger, frischer Zellen für einen Sud zu erhalten
Heferassen: es werden bei der untergärigen Hefe die Rassen Bruchhefe und Staubhefe unterschieden
Hefereinzucht: dieser Begriff erfasst folgende Maßnahmen: a) Gewinnung geeig-neter Hefezellen, b) Herführung im Labor bis zu einer Menge von 20 l Jungbier im Hochkräusenstadium und c) die Herführung im Betrieb bis zur Anstellmenge
Hefeweizen: obergärige, hefetrübe Biersorte, deren Schüttung mind. zu 50 % aus Weizenmalz besteht
Heißfahren/heißfahren: Erhitzen/erhitzen einer Anlage/Maschine/Leitung zur Sterilisation
Heißtrub: vgl. Grobtrub
Helles Malz: bei niedrigen Temperaturen ( max. 85 C) abgedarrtes Malz
High-Gravity-Verfahren: Brauverfahren, bei dem eine Würze von hoher Ausschlagkonzentration (z.B. ein Starkbier) eingebraut wird und diese Würze dann im weiteren Produktionsprozess mit Brauwasser (i.d.R. karbonisiert) auf die endgültige Stammwürze (z.B. Vollbier) herunterverdünnt wird
Hirschen: bayerisches Bierfaß mit 200l Inhalt
Hochkräusen: Gärstadium der intensivsten Extraktabnahme (Vergärung)
Hoch-Kurz-Maischverfahren: Einmaischverfahren, bei dem mit hohen Temperaturen eingemaischt und die Teilmaische nur sehr kurz gekocht wird
Hochleistungsdarren: Einhordendarre mit hoher Haufenhöhe
Hopfen: lat. humulus lupulus; botanisch gehört der Hopfen zur Familie der Hanfgewächse und zur Ordnung der Nesselgewächse; zweihäusige Kletterpflanze, d.h. es gibt weibliche und männliche Hopfenpflanzen mit entsprechenden Blütenständen, die das Bestreben haben, sich an geeigneten Stützen emporzuranken
Hopfenauszüge: Begriff, der im Zutatenverzeichnis auf dem Gebindeetikett alternativ zu Hopfenextrakt benutzt werden kann
Hopfenbitterstoff: vgl. -Säuren
Hopfendolde: Fruchtzapfen der weiblichen Hopfenpflanze
Hopfenextrakt: Aufbereitungs-/Handelsform des Hopfens, bei der die für den Brauprozess wesentlichen Hopfeninhaltsstoffe mittels geeigneter Lösungsmittel (z.B. Wasser, Ethanol, Kohlendioxid) aus den Dolden extrahiert werden
Hopfengabe: die dem Sud beim Würzekochen zugesetzte Hopfenmenge; der Hopfen wird dem Sud nicht auf einmal zugegeben sondern in ein bis vier Teilen (Gaben)
Hopfengerbstoffe: vgl. Gerbstoffe
Hopfenharze: = Hopfenbitterstoffe bzw. -Säuren
Hopfenkochdauer, mittlere: durchschnittliche Kochdauer der -Säuren des Hopfens beim Würzekochen; sie soll mindestens 60 Minuten betragen
Hopfenöle: = etherische Öle, d.h. leicht flüchtige Verbindungen, die beim Würzekochen leicht ausgedampft werden; sie geben dem Hopfen sein charakteristisches Aroma
Hopfenpellets: Aufbereitungs-/Handelsform des Hopfens, bei der die getrockneten Dolden zunächst zu Pulver zermahlen und dann in Pelletform gepresst werden
Hopfenpulver: zu Pulver zermahlene Hopfendolden, das in Dosen bzw. als vakuumverpackte Pellets in den Handel kommt
Horde: geschlitztes Blech im Keimgefäß bzw. auf der Darre, auf dem das Grünmalz zum Liegen kommt; die Schlitze ermöglichen ein freies Durchströmen des Haufens mit Luft
Horizontaldarren: alle Darren, deren Hordenbleche horizontal (waagrecht) angeordnet sind
Humulon: Teil der -Säuren
Husar: an der Kornspitze durchgebrochener Blattkeim der Gerste bzw. des Grünmalzes; beim Mälzen unerwünscht, da Husaren ein Zeichen für ein zu starkes Wachstum und damit auch für Extraktverluste sind
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